Kult-Kicker-Podcast Folge 84: Jochen Seitz

Der Trainer von 1. FC Lokomotive Leipzig, Jochen Seitz, äußert sich sehr zufrieden mit dem Saisonstart seiner Mannschaft, zumal die Vorbereitung kurz war und die Relegationsniederlage noch in den Köpfen steckte. Diese bittere Schlappe gegen den TSV Havelse, die den Aufstieg in die 3. Liga verhinderte, obwohl Lok Leipzig in der Regionalliga Nordost souverän Meister wurde, war brutal. Seitz bezeichnet dies als die bitterste Niederlage im Profifußball und plädiert dafür, dass Meister direkt aufsteigen müssen und kritisiert das aktuelle System.

Trotz der Enttäuschung hat der Coach seinen Vertrag bei Lok Leipzig verlängert, weil ihm der Verein und die Mannschaft ans Herz gewachsen sind. Er sieht eine positive Entwicklung, da neue Spieler integriert wurden, die frische Motivation in das Team bringen. Das Umfeld, einschließlich der Fans, ist nicht verärgert, sondern stolz auf die gezeigten Leistungen. Seitz freut sich auf das anstehende Pokalspiel gegen den FC Schalke 04, das er als großes Highlight für den Verein und die Stadt sieht. Eine Überraschung an einem guten Tag schliesst er natürlich nicht aus.

Jochen Seitz blickt natürlich auch auf seine Karriere als Spieler zurück, insbesondere auf seine Zeit beim Hamburger SV unter Trainer Felix Magath. Er beschreibt Magaths Training als extrem hart und körperlich fordernd, aber für ihn trotzdem prägend. Nach Magaths Weggang und der fehlenden Perspektive unter dem neuen Trainer Frank Pagelsdorf, wechselte Seitz zur SpVgg Unterhaching in die zweite Liga.

Der Wechsel zu Unterhaching markierte einen Wendepunkt in seiner Karriere. In dem familiären Umfeld fand er zu alter Stärke zurück, wurde Stammspieler und schaffte den Aufstieg in die Bundesliga. Er sammelte wertvolle Erfahrungen und bewies, dass er auch in der höchsten Spielklasse mithalten kann. Dies stärkte sein Selbstvertrauen und ebnete den Weg für den nächsten Karriereschritt: den Wechsel zum VfB Stuttgart unter Trainer Ralf Rangnick, den er taktisch als einen der besten Trainer seiner Karriere bezeichnet.

Seitz spricht auch über seine Erfahrungen bei Schalke04. Nach einem Wechsel von Trainer Frank Neubarth zu Jupp Heynckes passte er nicht mehr ins Konzept, da Heynckes einen anderen Fußballstil bevorzugte. Dies führte zu einem frühen Abschied nach nur einer Saison. Diese Erfahrung prägte seine heutige Ansicht, dass ein Trainer flexibel sein muss, um das Optimum aus dem ihm zur Verfügung stehenden Spielermaterial herauszuholen.

Abschließend reflektiert Seitz über die weiteren Stationen seiner Karriere, darunter den 1. FC Kaiserslautern und das „Projekt TSG Hoffenheim“, wo er mit späteren Erfolgstrainern wie Alexander Blessin, Zsolt Löw, Matthias Jaissle und Sebastian Hoeneß zusammenspielte. Er betont, dass er sich selbst zutraut, in höheren Ligen zu trainieren und hofft auf eine Chance. Er ist der Ansicht, dass Berater in der heutigen Zeit unerlässlich sind, um sich in der Trainerlandschaft zu positionieren, und dass es manchmal kurios anmutet, wie manche Vereine ihre Trainer auswählen.

Das ganze Gespräch gibt es hier zum Download.

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