Man hat es im Sportjournalismus geschafft, wenn man polarisiert. Und bei Jörg Dahlmann ist es so. Viele mögen seine Art, einige nicht. Ganz nach dem Titel seines Buches: „Immer Geradeheraus“. Seinen positiven und manchmal flapsigen Stil macht ihn unter den vielen Kommentatoren einzigartig, stößt aber bei manchen Entscheidern auf. So musste er bei Sky seinen Hut nehmen und sich plötzlich mit Sexismus und Rassismus auseinandersetzen. Aber wer ihn kennt, der weiß, dass das eher für ihn Ansporn ist: Möglicherweise als Thema für sein nächstes Buch. Das „Gute“ an seinen Rausschmiss ist, dass er nun Zeit hatte, seine Autobiographie zu schreiben.
Statt gesprochenen, nun geschriebenen Text. Aber genauso authentisch, wie man den gebürtigen Gelsenkirchener am Mikro kennt, mit unzähligen Anekdoten, Begebenheiten und Begegnungen aus seiner Reporterkarriere. Mal spannend, mal unterhaltend, mal nachdenklich machend. Wer erinnert sich nicht noch an das verbale Meisterwerk beim Jahrhunderttor von Jay Jay Okocha. Oder die Reportage über den Wechselfehler von Otto Rehhagel in Kaiserlautern. Exklusiv im Podcast verrät der Schalke-Fan, dass er sogar mal Priester werden wollte. Wir hätten dann eine Farbe weniger in der Sportberichterstattung gehabt, für die Predigten in den Kirchen wäre er sicher ein Gewinn gewesen.