Kult-Kicker-Podcast Folge 82: Samir Ferchichi

Die neue Folge des Podcasts „Kult-Kicker“ hat als Gast Samir Ferchichi, dem charismatischen Trainer des TSV Havelse. Er beleuchtet den Weg des Vereins zum Aufstieg in die 3. Liga. Ferchichi teilt seine persönlichen Erlebnisse und Gefühle rund um den Triumph des Aufstiegs, vom DJ-Pult bei der Aufstiegsfeier bis zu den Gänsehautmomenten des Schlusspfiffs. Die Episode analysiert die Entwicklung der Mannschaft unter seiner Führung, die nach zwei Jahren im Abstiegskampf plötzlich souveräner Meister der Regionalliga wurde und sich in der Relegation durchsetzte.

Besprochen wird die Kunst, eine Mannschaft über eine lange Saison hinweg zu Höchstleistungen zu motivieren und in entscheidenden Spielen auch unkonventionelle taktische Wege zu gehen. Ferchichi spricht über die Bedeutung von Zusammenhalt und Leidenschaft, die er als Kern seiner Trainerarbeit ansieht, und wie diese Werte auch in der kommenden Saison in der 3. Liga entscheidend sein werden. Die Haltung gegenüber neuen Herausforderungen, sei es die höhere Qualität der Gegner oder die größere mediale Aufmerksamkeit, wird ebenso erörtert wie die Lehren aus vergangenen Erfahrungen des Vereins in der 3. Liga. 

Ein weiteres Thema ist der Übergang vom Amateur- zum Profifußball in der 3. Liga, insbesondere die Frage der „Feierabend-Profis“. Ferchichi argumentiert, dass nicht die Menge der Arbeitszeit, sondern die Intensität und Professionalität im Training und Spiel entscheidend sind. Er reflektiert über die Vorteile einer Ablenkung durch ein zweites Standbein für die mentale Stärke der Spieler und betont gleichzeitig die Effizienz der Trainingsarbeit des TSV Havelse mit begrenzten Mitteln. 

Der Trainer gibt tiefe Einblicke in seine Führungsphilosophie: Er beschreibt sich als nahbaren, ehrlichen und emotionalen Trainer, für den die Menschenführung und das Verstehen der Spielerpersönlichkeiten über allem stehen. Die Wichtigkeit mentaler Gesundheit im Sport wird hervorgehoben, mit einem Plädoyer für offene Kommunikation bei Problemen. Ferchichi reflektiert auch über eigene Schwächen wie Ungeduld oder Verkopfheit und wie er daran arbeitet.

Ohne klassische Lehrmeister hat er sich seine Trainerfähigkeiten autodidaktisch angeeignet und seine Erfahrungen aus dem Leben auf den Fußball übertragen. Insbesondere hat ihn José Mourinho inspiriert, dessen Fähigkeit, eine Mannschaft trotz autoritären Auftretens hinter sich zu vereinen, ihn fasziniert.

Abschließend spricht Ferchichi über seine persönlichen Träume und die Realitäten des schnelllebigen Fußballgeschäfts. Er äußert sich dankbar für die Chance, die ihm Havelse als jungem U19-Trainer gab, und betont die Wertschätzung für den momentanen Erfolg in der 3. Liga. Persönliche Details wie seine tunesischen Wurzeln und deren Einfluss auf seine Bodenständigkeit, seine Liebe zum Handball, seine Lieblingsfilme und die größte Macke eines akribischen Trainers runden das Porträt ab und bieten einen umfassenden Einblick in die Person Samir Ferchichi.

Das ganze Gespräch gibt es hier zum Download.

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