Wer kennt ihn noch, den Starkolumbianer Adolfo José Valencia Mosquera? „El tren“ (zu deutsch: die Eisenbahn) machte in der Saison 1993 / 1994 Halt an der Säbener Straße und beehrte den FC Bayern München mit 11 Saisontreffern in 25 Einsätzen. Am Ende der Saison verweilte dann auch der FCB auf Platz 1 der Fußball-Bundesliga.
Eine Liebesgeschichte? Wohl kaum! Die 11 Tore täuschen nicht darüber hinweg, dass der Transfer des exzentrischen Sonnenkönigs zum deutschen Rekordmeister ein Missverständnis durch und durch war. Bundesliga-Fans fragen sich bis heute Löcher in den Bauch, wie der Chancentod aus Kolumbien zu seinem Spitznamen kam. Das fragte sich auch der damalige Trainer Franz Beckerbauer und präsentierte mit „Der Entlauber“ eine Alternative, die deutlich näher an der Realität lag. Wieso? Anstatt beim Training das runde Etwas ins Tor zu transportieren, schoss Adolfo Valencia regelmäßig die Blätter von den Bäumen der Säbener Straße!
Zu Beginn der Saison 1994 / 1995 konnte dann Uli Hoeneß sein ganzes Können als Manager unter Beweis stellen, als er es schaffte, „El Tren“ nach Atletico Madrid weiterzuverkaufen. Nur gut, dass Atletico die Berge voller Steinen überhörte, die Herrn Hoeneß vom Herzen gefallen waren. Doch schon nach einem Jahr startete „El Tren“ seine große Reise durch die Welt. Er verblieb nie mehr als eine Saison und bereiste Länder wie Italien, Kolumbien, Griechenland, die USA, China und Venezuela. Vielleicht passt der Spitzname „Die Eisenbahn“ doch ganz gut…