Weil es bei Bayer Ausbildungsplätze gab und der Vater an den Verstand des Sohnes appellierte, war Werner Vollacks erste Profistation kein Erstligist, sondern mit Uerdingen ein Klub in der 2. Liga. Es sollte für ihn die beste Entscheidung sein, denn hier wurde Vollack zur Legende. Später gehörte er nämlich zu den besten Torhütern Deutschlands. Er spielte bei traditionsreichen Vereinen und war dementsprechend ganz nah an der Nationalmannschaft. Doch ein Spiel in seiner Laufbahn überstrahlte alles: Das Wunder der Grotenburg! Es war der 19. März 1986, Krefeld, Rückspiel im UEFA-Cup zwischen Bayer 05 Uerdingen und Dynamo Dresden, dieses 7:3 nach 1:3-Halbzeitrückstand und einer 0:2-Niederlage im Hinspiel. Als Spiel des Jahrhunderts tituliert…
Aber es ist nicht das einzige Highlight in Vollacks Karriere. Das Halbfinale gegen Atletico Madrid gehört genauso dazu, die Spanier sprachen vom „El Milagro“, dem Wunder, weil Werner Vollack fast unbezwingbar schien. Dazu erlebte Werner Vollack als Leidtragender quasi die Einführung des Videobeweises am 11. Spieltag der Bundesliga-Saison 1979/80. Erwischt durch Fernsehkameras, ausgestrahlt in der ZDF-Sportreportage. Werner Vollack entspannte sich nach dem Spiel auf dem Sofa. Und sah in der „Glotze“ sein Missgeschick…
Neben den sportlichen Geschichten gab es aber auch so viele spannende Anekdoten neben dem Fußballplatz: z.B. mit dem FC Homburg bei einem Besuch in einer Kondomfabrik, Freikarten für ein neues Bordell in Trier, Bäckerssohn Jürgen Klinsmann als Kuchenbote, und, und, und… Bei so vielen Erlebnissen ist es fast zwingend, ein Buch zu schreiben. Das hat Werner Vollack getan. Sinniger Weise mit dem Titel „El Milagro“…