Kult-Kicker-Podcast Folge 72: Thomas Reis

Abenteuer Türkei! Thomas Reis hat es ans schwarze Meer gezogen. Dort trainiert er den türkischen Erstligisten Samsunspor und das aktuell sehr erfolgreich. Aufgrund einer Transfersperre für den Klub war der Verein direkt als Abstiegskandidat gehandelt, doch für Thomas Reis war das kein Hinderungsgrund, diesen Job in der Türkei anzunehmen. Aktuell wird er mit seiner Mannschaft sogar gefeiert, denn tatsächlich spielt sein Team um das europäische Geschäft.

Thomas Reis blickt auf eine bewegte Spielerkarriere zurück, in der er unter anderem für Eintracht Frankfurt, den VfL Bochum, den FC Augsburg und weitere Vereine spielte. Ein Blick auf seine Trainerhistorie zeigt, dass er während seiner Zeit als Spieler von vielen unterschiedlichen Trainern geprägt wurde. Allein in seinen ersten drei Jahren bei Eintracht Frankfurt hatte er fünf verschiedene Trainer. Namen wie Klaus Toppmöller, Peter Neururer, Ernst Middendorp oder Armin Veh prägten seine Karriere. Reis erklärt, dass jeder Trainer ihn auf seine Weise beeinflusst habe, sowohl positiv als auch negativ. Besonders früher war der Umgangston oft rauer, und das Training beinhaltete eine hohe physische Belastung, die heute so nicht mehr möglich wäre.

Interessanterweise wollte Reis während seiner aktiven Karriere nicht Trainer werden. Er empfand es als unmöglich, es jedem Spieler im Kader recht zu machen. Doch nach dem verletzungsbedingten Ende seiner Laufbahn begann er ein Management-Studium und parallel dazu seine Trainerausbildung.

Er stieg im Nachwuchsbereich ein, sammelte Erfahrungen in verschiedenen Altersklassen und arbeitete sich nach und nach hoch. Der VfL Bochum spielte dabei eine zentrale Rolle in seiner Entwicklung. Die Erkenntnis, dass er als Trainer tätig sein wollte, kam erst mit der Zeit. Die Freude daran, junge Spieler zu entwickeln und ihnen wertvolle Erfahrungen mitzugeben, spielte eine entscheidende Rolle. Er selbst hatte in seiner Karriere viele Herausforderungen bewältigt, darunter schwere Verletzungen und Zeiten der Ungewissheit, und wollte diese Erfahrungen weitergeben.

So kam er tatsächlich zu seinem ersten Job in der Bundesliga, ausgerechnet bei „seinem“ Verein VfL Bochum! Nach erfolgreichen Jahren und einem bitteren Ende ging es in die Nachbarschaft zum FC Schalke 04. Auch hier zunächst alles positiv, um dann doch auf unrühmliche Art und Weise entlassen zu werden. Nach mehreren Monaten voller Ungewissheit nun also die Türkei mit allen Unzulänglichkeiten und Enthusiasmus im Umfeld. Bisher hat er diese Herausforderungen gemeistert, ohne aber im Blick zu haben, wie es für ihn in Zukunft weitergehen kann, denn die Trainerbänke in der Türkei sind bekannt als Schleudersitze. Danach kann er sich durchaus weitere Abenteuer im Ausland vorstellen, ohne aber den Blick auf Deutschland zu verlieren.

Das ganze Gespräch gibt es hier zum Download.

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