EM Countdown – nur noch 10 Tage bis zur EURO 2016 in Frankreich

Grob gesprochen könnte man meinen, es ist alle 4 Jahre das gleiche Spiel: die besten Nationalauswahlen kommen zusammen, um im Rahmen eines Fußball-Turniers die aktuell beste Mannschaft des Kontinents zu küren. So ist es Anfang Juni 2016 auch wieder soweit – die Euro in Frankreich steht an.

 

Mit Spannung wird in den kommenden Wochen nach Frankreich geblickt, denn die Europameisterschaft bringt viel Neues mit sich, sie ist wahrhaftig gewachsen. Erstmals erhalten 24 Nationen die Chance auf die Teilnahme an der Endrunde. Aufgrund der Aufstockung der teilnehmenden Mannschaften dürfen sich Fußballfans daher auch auf mehr Spielminuten freuen.

 

Der neue Spielplan steht

Insgesamt 51 Spiele ist die EM nun lang, bis schließlich am 10. Juli 2016 bekannt ist, welche Nation Spanien als amtierenden Europameister ablösen wird. Der Weg, der bis dahin innerhalb des Turniers bestritten werden muss, gestaltet sich allerdings neu, denn der Turniermodus wurde aufgrund der erhöhten Teilnehmerzahl gehörig umgekrempelt.

 

Gestartet wird die insgesamt 15. Auflage einer Europameisterschaft mit einer Gruppenphase. Hier wurden die 24 teilnehmenden Nationen per Los in insgesamt sechs Gruppen aufgeteilt. Nachdem in der Vorrunde jeder gegen jeden spielen darf, gelten in jeder Gruppe die beiden Nationalauswahlen, die auf den ersten beiden Plätzen liegen für die K. O.-Phase als fix qualifiziert.

 

INFO-BOX: Die 51 Spiele der EM werden von insgesamt 18 Schiedsrichtern geleitet. Diese stammen aus ebenso vielen Ländern Europas. Sieben von ihnen leiteten bereits bei der WM 2014 Spiele. Einer davon ist der Vertreter aus Deutschland: Felix Brych.

 

Ebenfalls in das Achtelfinale vorrücken, dürfen jene vier Nationen, die zwar auf Rang drei in ihrer Gruppe positioniert sind, jedoch die besten Ergebnisse vorweisen können. Fix den Heimweg antreten, müssen alle Gruppenletzten sowie die beiden schlechtesten Gruppendritten.

 

In Folge wird dann im K. O.-System weitergespielt, bis sich schließlich zwei Nationen für das Finalspiel am 10. Juli 2016 in St. Denis qualifizieren.

 

Für EURO-Fans, die ihrer Spannung und Vorfreude auf das Fußballfest in Frankreich noch den letzten Kick verleihen wollen, haben die internationalen Buchmacher eine breite Palette an Wettmöglichkeiten zusammengestellt, die sich mit eben diesen Themen auseinandersetzen – und noch viel mehr Optionen zu den diversen Ländern, aber auch Spielern bzw. dem Turnierverlauf in ihr Programm integriert.

 

 

Erinnerungen an die WM 1998 werden wach

Bevor allerdings der Coupe Henry-Delauny, also der Pokal für den Europameister, in St. Denis übergeben wird, steht das Stade de France exakt einen Monat vorher schon im Fokus der EM. Auch die Eröffnung wird in dem im Pariser Vorort gelegenen Oval stattfinden.

 

Denn die Arena in Saint Denis, ist nicht nur jenes Stadion mit der höchsten Zuschauerkapazität, es hat sich im Zuge der WM 1998 für diese Aufgaben bewährt. Denn auch vor 18 Jahren war Frankreich Veranstalter eines Fussball-Großereignisses –  damals wurde die Weltmeisterschaft ausgetragen.

 

Bei Fußballfreunden werden daher vermutlich bei der Nennung der aktuellen Spielorte Erinnerungen an die damalige WM wach, denn nicht nur der Eröffnungs- und Finalort der Euro stimmen mit damals über ein.

 

Die Spielorte der EURO 2016 im Überblick:

Saint-Denis: Stade de France (Kapazität: 81.338 Plätze)

Marseille: Stade Vélodrome (Kapazität: 67.394 Plätze)

Décines-Charpieu (Lyon): Parc Olympique Lyonnais (Kapazität: 58.927 Plätze)

Paris: Prinzenparkstadion (Kapazität: 51.000 Plätze)

Villeneuve-d´Ascq (Lille): Stade Pierre-Mauroy ((Kapazität: 50.186 Plätze)

Lens: Stade Bollaert-Delelis (Kapazität: 45.000 Plätze)

Bordeaux: Nouveau Stade de Bordeaux (Kapazität: 42.052 Plätze)

Saint-Ètienne: Stade Geoffroy-Guichard (Kapazität: 41.950 Plätze)

Toulouse: Stadium Municipal (Kapazität: 41.000 Plätze)

Nizza: Stade de Nice (Kapazität: 35.624 Plätze)

Stadien

 

Insgesamt sind 8 der 10 Spielorte der EM deckungsgleich mit jenen der WM 1998. Lediglich Nantes und Montpellier mussten der französischen Urlaubsmetropole Nizza und der im Norden von Lille gelegenen Stadt Villeneuve-d´Ascq weichen.

 

Wiederholung des Sommermärchens vs. Heimvorteil

Damals, als Frankreich zuletzt Veranstalter eines Fußballgroßereignisses war, durften sich die Fans über einen Heimerfolg, also den Weltmeistertitel, freuen. Im Vorfeld der EM 2016 wird nun erneut die Equipe Tricolore als einer der großen Favoriten für den Sieg gehandelt.

 

Aus Sicht der Experten und Wettanbieter kommt der größte Herausforderer und mögliche Widersacher eines neuerlichen Heimerfolgs aus dem französischen Nachbarland Deutschland. Nachdem die Truppe von Coach Jogi Löw vor zwei Jahren mit dem WM Titel in Brasilien bereits ein Sommermärchen in die Geschichtsbücher eintragen konnte, werden der deutschen Auswahl nun auch in Frankreich gute Chancen auf den großen Coup ausgerechnet.

 

Ebenfalls zum engeren Kreis der Anwärter auf den Sieg wird der Titelverteidiger Spanien gezählt. Im folgenden Atemzug wird dann eine ganze Schar an Nationen genannt, denen zugetraut wird, am Ende in Paris zu jubeln. Dazu gehören in Belgien, Italien, Portugal sowie das bei Europameisterschaften bislang auf keinen Fall erfolgsverwöhnte England.

 

Die 24 EM Teilnehmer und ihre Vorrundengruppen:

 

Gruppe A:

Bereits vor der Auslosung der Vorrundengruppen war klar, dass Frankreich eine der vier Nationen der Gruppe A stellen wird. In Folge wurden dem Gastgeber hinsichtlich der Zielstellung Heim-Titel durchaus erfolgsversprechende Gegner zugelost. Diese lauten namentlich Schweiz, Rumänien und Albanien.

 

Aufgrund dieser Zusammensetzung der Gruppe A ist Frankreich der absolute Favorit auf den Aufstieg in die K. O. –Phase. Aber auch die Eidgenossen dürfen sich realistische Chancen ausrechnen,  erstmals bei einer EM über die Vorrunde hinaus dabei zu sein.

 

Gruppe B:

In der Gruppe B geht es schließlich „very british“ zu: Denn neben Russland und der Slowakei bekommt es England mit einem anderen Land aus dem Vereinigten Königreich zu tun, nämlich mit Wales.

 

INFO BOX: Wales ist einer von insgesamt fünf Debütanten bei der EM. Neben den Walisern rund um Star Gareth Bale sind die Auswahlen aus der Slowakei, Albanien, Island und Nordirland zum ersten Mal bei einer EURO mit von der Partie. Österreich und die Ukraine feiern ihre Premiere als Teilnehmer nach einer erfolgreichen Qualifikation. Diese beiden Nationen haben bisher als Gastgeber (Österreich EM 2008, Ukraine EM 2012) mitgespielt.

 

Auch wenn die Three Lions bei Europameisterschaften in der Vergangenheit kaum zu glänzen wussten, so werden England zumindest innerhalb der Gruppe B große Erfolgschancen eingeräumt.

 

Gruppe C:

Die Vorrundengruppe C lässt vor allem bei Fans des deutschen Fussballs den Puls in die Höhe schnellen, denn dieser wurde die Truppe von Jogi Löw zugelost. Als Gegner auf dem Weg zum ersehnten vierten Europameistertitel (nach 1972, 1980, 1996) stellen sich in der DFB-Elf in der Gruppe C Nordirland sowie die beiden Ausrichter der EM 2012, Polen und die Ukraine, entgegen.

 

Gruppe D:

In der Gruppe D wird es für Titelverteidiger Spanien ernst. Hier wurden zudem vier hochkarätige Mannschaften zusammengelost, sodass im Vorfeld durchaus die Rede von einer Horrorgruppe ist. Neben den Südeuropäern kämpfen hier nämlich Kroatien, Tschechien und die Türkei um die Tickets für das Achtelfinale.

 

Gruppe E:

Mindestens ebenso stark besetzt und gleich mit zwei Mitfavoriten auf den Titel bestückt, zeigt sich die Gruppe E bei der EM 2016: Hier darf ein harter Kampf zwischen Belgien und Italien um den Gruppensieg erwartet werden, wobei das schwedische Ensemble rund um Star Zlatan Ibrahimovic und Irland ebenfalls um jeden Punkt kämpfen werden, um schließlich ein Ticket für die K. O.-Runde zu ergattern.

 

Gruppe F:

Die letzten vier Nationen, die das Abenteuer Europameisterschaft in Angriff nehmen dürfen sind Portugal, Österreich, Island und Ungarn.

 

In dieser Gruppe wird vor allem den in der Qualifikation unbesiegten Österreichern die Rolle des Herausforderers von Cristiano Ronaldo und Co. zugetraut. Island und Ungarn werden hinsichtlich eines möglichen Aufstiegs in das Achtelfinale eher Überraschungstaten zugetraut.

 

Die gängigen Fragen im Vorfeld der EM lauten daher nicht nur „Wer holt den Titel bei der EM“, sondern vor allem auch: Wer kann in der Gruppe gewinnen? bzw. Welche Nationen schaffen den Sprung in das Achtelfinale?

 

 

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